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Wir suchen Biberrevier-BetreuerInnen!

Du bist gerne draußen? - Dann bist Du hier richtig!

Jan Schöne, der Leiter der Naturschutzstation, ist seit rund zehn Jahren selbst Biberrevierbetreuer. – Foto: Jan Schöne
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Jan Schöne, der Leiter der Naturschutzstation, ist seit rund zehn Jahren selbst Biberrevierbetreuer. – Foto: Jan Schöne

Was machen BiberrevierbetreuerInnen?

RevierbetreuuerInnen besuchen und beobachten regelmäßig "ihr" Biberrevier und dokumentieren Fraßspuren, gefällte Bäume, Biberdämme und -baue ("Burgen), Veränderungen von Jahr zu Jahr sowie mögliche Konfliktstellen (Anstauungen, Vernässungen oder Geländeabbrüche). Das nennt man Kartierung. Ihre Erkenntnisse leiten sie an die Naturschutzbehörde weiter.

Was machen BiberrevierbetreuerInnen nicht?

RevierbetreuuerInnen beobachten, dokumentieren und melden. Sie greifen nicht eigenmächtig in die Lebensräume der Biber ein. Das ist nur mit behördlicher Genehmigung erlaubt.

Warum sind BiberrevierbetreuerInnen wichtig?

Wie kaum ein anderes Tier gestalten Biber ihren Gewässerabschnitt massiv um; und zwar in einer Weise, die vielen anderen Tieren, Pflanzen und Pilzen neuen Lebensraum verschafft, Fließgeschwindigkeiten der Gewässer verlangsamt und Rückstauflächen bildet. Damit bleibt Wasser länger in der Landschaft, bevor es abfließt. Diese Effekte sind für die Artenvielfalt sowie den Grundwasser-, Hochwasser- und Waldbrandschutz essentiell. Allerdings finden Biber in unserer modernen Kulturlandschaft insgesamt zu wenig Lebensraum. Ihre Population ist - obwohl Biber für uns so wichtig sind - vom Aussterben bedroht. Deshalb stehen Biber unter strengem Schutz und ihr Bestand sowie ihre Lebensräume müssen beobachtet werden. Das machen BiberrevierbetreuerInnen.

Durch die Lebensraumknappheit und die Bautätigkeit der Biber kommt es aber auch zu Konflikten, insbesondere an Wald- und Landwirtschaftsflächen sowie Straßen-, Bahn- und Brückenbauwerken. Diese müssen frühzeitig erkannt werden, denn die meisten Konfliktstellen lassen sich im Rahmen des behördlichen Bibermanagements entschärfen, ohne die dort lebenden Biber zu beeiträchtigen. Auch diese Konfliktstellen beobachten und melden BiberrevierbetreuuerInnen.

Optimalerweise betreut ein(e) RevierbetreuerIn "sein bzw. ihr" Revier über mehrere Jahre. Dadurch kennt er/sie das Revier wie kein(e) Andere(r). Diese speziellen Kenntnisse sind enorm wichtig und zwar für Fragen, das konkrete Revier betreffend, aber auch für die Bestandserfassung insgesamt.

Benötigt man Vorkenntnisse und was wäre günstig?

Man benötigt keine Vorkenntnisse. Neue Revierbetreuer/Innen werden von uns geschult und erhalten anschauliche Materialien für ihre Arbeit. Zudem sind die Spuren der Biber, wie z.B. Fraßspuren, Baumfällungen, Dämme und Baue markant und gut in der Landschaft und am Gewässer erkennbar; insbesondere im Winterhalbjahr. 

Als Revierbetreuer/In eignet sich jede(r), der naturverbunden und sowieso oft draußen unterwegs ist, sei es zum Spazieren gehen mit oder ohne Hund, mit dem Fahrrad, zur Naturbeobachtung, als Naturfotograf, als MTBiker oder Geo-Cacher, Sondler, Angler oder Jäger - egal, ob allein, zu zweit, in Familie oder mit Freunden.

Was sind die Arbeitsmittel?

Die Kartierung, also die Dokumentation der Beobachtungen, kann händisch mit Stift auf Kartierungsbögen aus Papier oder digital mittels eines Tablets erfolgen. Beides bekommen die Revierbetreuer/Innen zur Verfügung gestellt und werden in der Anwendung geschult.

Wieviel Zeit muss man einplanen?

Das Revier sollte mindestens einmal im Sommerhalbjahr und einmal im Winterhalbjahr begangen und kartiert werden. Dieser Mindestaufwand ist, verglichen mit anderen Naturschutzaufgaben, relativ gering und lässt sich in der Regel gut bewältigen. Man kann "sein" Revier selbstverständlich öfter in Augenschein nehmen. Je öfter man Beobachtungen anstellt, um so besser lernt man ein Revier kennen und trainiert seine Beobachtungsgabe. Zu diesem Zeitaufwand im Revier muss man noch den Aufwand für jeweils ein halbjährliches Betreuer-Treffen einplanen. Diese Treffen finden im Frühjahr und im Herbst an der Naturschutzstation statt, dauern rund vier Stunden und dienen dem Erfahrungs- und Erlebnisaustausch sowie der Weiterbildung.

Bekommt man Geld dafür?

Nein. BiberrevierbetreuerInnen arbeiten ehrenamtlich. Es sind aber Aufwandsentschädigungen möglich. 

Wo melden, wenn man mitmachen will?

Fon: 03421 902703 oder 0176 12333145 Fax: 03421 704100

biberhof.torgau_at_nabu-sachsen.de schoene_at_nabu-sachsen.de


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