Naturschutzstation Biberhof TorgauProjekteAmphibienschutzzaun

Amphibienschutzzaun

Artenschutz für Lurche

Die Erdkröte zählt mit zu den am häufigsten vorkommenden Amphibienarten am NSG Prudel Döhlen. – Foto: Dieter Selter
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Die Erdkröte zählt mit zu den am häufigsten vorkommenden Amphibienarten am NSG Prudel Döhlen. – Foto: Dieter Selter

Die NABU-Naturschutzstation Biberhof Torgau betreut einen der Amphibienschutzzäune Sachsens.

Naturschutzstationsmitarbeiter und freiwillige Helfer beim Aufbau des Krötenzauns an der S 25 zwischen Rosenfeld und Dautzschen – Foto: Christina Melzer
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Naturschutzstationsmitarbeiter und freiwillige Helfer beim Aufbau des Krötenzauns an der S 25 zwischen Rosenfeld und Dautzschen – Foto: Christina Melzer

Der ursprünglich 2000 Meter lange, inzwischen wegen des Artenrückgangs auf ca. 900 Meter verkürzte mobile Zaun entlang der Staatstraße 25 südöstlich von Prettin, wird vor der einsetzenden Amphibienwanderung im Frühjahr von Mitarbeitern der Naturschutzstation und ehrenamtlichen Helfern aufgebaut.

Der erstmals 1993 errichtete Zaun, schützt Amphibien die unterwegs in ihre Laichgewässer im Naturschutzgebiet Prudel Döhlen sind, vor dem Überfahren auf der stark befahrenen Staatstraße.

Ab dem Zeitpunkt des Zaunaufbaus, der je nach Witterung etwa Mitte Februar stattfindet, wird der Zaun täglich bis in den April kontrolliert. Zur Betreuung der Anlage gehören neben dem Leeren der Eimer und Übertragen der Amphibien auch die Dokumentation der Arten und eine Kontrolle auf Schäden an der Anlage dazu.

Zu den Arten, die sich normalerweise in den Falleimern finden, gehören Erdkröten und Knoblauchkröten, seltener sind Teichmolche. Manchmal verirren sich auch Blindschleichen oder Zauneidechsen in den Eimern, diese werden dann zurück in den Wald getragen.

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Erdkröte (Bufo Bufo) bei der Frühjahrswanderung. – Foto: Dieter Selter
Erdkröte (Bufo Bufo) bei der Frühjahrswanderung. – Foto: Dieter Selter
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Die Moorfroschmännchen können zur Laichzeit eine intensive Blaufärbung entwickeln. – Foto: Dieter Selter
Die Moorfroschmännchen können zur Laichzeit eine intensive Blaufärbung entwickeln. – Foto: Dieter Selter
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Der Teichmolch (Lissotriton vulgaris) ist in Deutschland die häufigste Molchart. – Foto: Christina Melzer
Der Teichmolch (Lissotriton vulgaris) ist in Deutschland die häufigste Molchart. – Foto: Christina Melzer
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Naturschutzstationsmitarbeiterin Doris Rendchen mit gesammelten Amphibien. – Foto: Dieter Selter
Naturschutzstationsmitarbeiterin Doris Rendchen mit gesammelten Amphibien. – Foto: Dieter Selter
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Die Erdkröten werden von den Naturschutzsstationsmitarbeitern in Eimern über die Straße getragen und im gegenüberliegenden Wald wieder ausgesetzt. Jetzt können sie ihre Wanderung zu ihren Laichgewässern im NSG Prudel Döhlen fortsetzen. – Foto: Christina Melzer
Die Erdkröten werden von den Naturschutzsstationsmitarbeitern in Eimern über die Straße getragen und im gegenüberliegenden Wald wieder ausgesetzt. Jetzt können sie ihre Wanderung zu ihren Laichgewässern im NSG Prudel Döhlen fortsetzen. – Foto: Christina Melzer
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Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) im morgendlichen Graupel – Foto: Monique Altmann
Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) im morgendlichen Graupel – Foto: Monique Altmann
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Die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) ist die häufigste Art bei der diesjährigen Amphibienwanderung (2020) gewesen. – Foto: Monique Altmann
Die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) ist die häufigste Art bei der diesjährigen Amphibienwanderung (2020) gewesen. – Foto: Monique Altmann

Die folgenden zwei Diagramme geben eine Übersicht zu den erfassten Arten am Amphibienzaun im Zeitraum von 1993 bis 2020.

Übersicht der Amphibienarten am Amphibienschutzzaun Prudel Döhlen (Erfassungszeitraum: 1993-2020) – Foto: Monique Altmann/ Christina Melzer
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Übersicht der Amphibienarten am Amphibienschutzzaun Prudel Döhlen (Erfassungszeitraum: 1993-2020) – Foto: Monique Altmann/ Christina Melzer
Gesamtanzahl der erfassten Individuen am Amphibienzaun Prudel Döhlen pro Jahr – Foto: Monique Altmann/ Christina Melzer
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Gesamtanzahl der erfassten Individuen am Amphibienzaun Prudel Döhlen pro Jahr – Foto: Monique Altmann/ Christina Melzer

Seit Beginn der Erfassung sind starke Schwankungen und auch Abnahmen bei einzelnen Arten zu beobachten. Interpretationen sind jedoch auf Grund nicht genauerer Untersuchungen wie Erfassung der Altersklassen, Erfassung der Geschlechter und Wetterfaktoren zur Wanderzeit nicht durchführbar.

Eine Gesamtübersicht zum Amphibien- und Reptilienfang am Prudel Döhlen im Erfassungszeitraum von 1993 – 2024 liegt hier als PDF-Dokument zum Download bereit:

Download: Fangergebnisse 1993-2019 (PDF) | 0.46 MB
Download: Fangergebnisse 2001 bis 2020 (PDF) | 0.04 MB
Download: Fangergebnisse 2021 bis 2024 (PDF) | 0.04 MB

In den letzten Jahren ist die Anzahl der Amphibien am Naturschutzgebiet Prudel Döhlen dramatisch zurück gegangen. In diesem Jahr sind es wieder fast 50 % weniger Individuen als letztes Jahr gewesen. Auch die Vielfalt der Arten nimmt immer weiter ab. Als Ursache für diesen enormen Rückgang sind vorallem die anhaltende Trockenheit im Frühjahr und Sommer zu vermuten, aber auch die milden Winter, die keine klassische Winterstarre fordern und die Amphibien auch im Winter viel Energie benötigen. Nachfolgend deshalb ein link zum Dürremonitor des UFZ.

Link zum Dürremonitor des Helmholtz - Umweltforschungszentrum Leipzig

Die Daten wurden dem Fachbeitrag von Dieter Selter:

Zur Herpetofauna des Naturschutzgebietes Prudel Döhlen einschließlich Kiesgrube Döhlen im Landkreis Nordsachsen. Untersuchungen von 1993 bis 2017 an einer mobilen Amphibien-Schutzanlage.

aus der Jahreszeitschrift für Feldherpetologie und Ichthyofaunistik in Sachsen NABU Heft 18 2017

entnommen, beziehungsweise um die Fangergebnisse aus dem Jahr 2018 und 2019 ergänzt.

Die Jahreszeitschrift finden Sie hier bei den Veröffentlichungen des NABU Landesverband Sachsen e. V.:

Publikationen

Weitere Informationen zu Amphibienschutzzäunen die durch NABU – Aktive und Freiwillige betreut werden finden Sie hier:

Amphibienschutzzäune NABU Landesverband Sachsen e. V.

Wir freuen uns jedes Frühjahr über freiwillige Helfer zum Auf- und Abbau des Zauns und der täglichen Kontrolle. Melden Sie sich gern bei uns persönlich, per Anruf oder E-Mail in der Naturschutzstation. Unsere Kontaktdaten finden Sie hier:

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