Naturschutzstation Biberhof TorgauAktuelles

Wir ziehen Bäumen die Drahthosen an

Verbiss-Schutz für Bäume ist unkompliziert

eine schöne Mitmachaktion

Draht wird gmeinsam mit Schülern zugeschnitten – Foto: Jan Schöne
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Draht wird gmeinsam mit Schülern zugeschnitten – Foto: Jan Schöne

Die MitarbeiterInnen der NABU-Naturschutzstation Biberhof in Torgau kennen sich mit Bibern und dem Biberschutz aus. Manchmal sieht Biberschutz ganz anders aus, als man das vermuten würde: Im vergangenen Frühjahr haben die beiden Mitarbeiter Patrick und Dennis im Bereich der stärksten Biberaktivitäten rund ein Dutzend große Eichen im NSG Großer Teich Torgau mit sog. Drahthosen vor den scharfen und kräftigen Biberzähnen geschützt. Anders, als bei Bäumen aus weichem Holz, belassen es die Biber bei den Eichen dabei, die Rinde um den Stamm abzunagen; das sog. Ringeln. Die Eichen bleiben stehen, sterben aber ab. Der Biberhof hat sich deshalb mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt, ob das ein natürlicher Verlauf der Totholzentstehung im NSG ist oder ob die Eichen schützenswert sind und die UNB hat für den Schutz der Alteichen votiert und die Aktion genehmigt. Nachteile haben die Biber davon nicht, denn der Lebensraum am Großen Teich Torgau bietet genug Weichholz als Winternahrung und es sind noch viele Eichen ungeschützt geblieben. Zudem kann die Drahthosen-Methode die Akzeptanz des Bibers fördern, insbesondere wenn man dadurch private Obstbäume einfach und wirksam schützen kann, wie z.B. im letzten Winter im Kleingarten von Frau S. aus Torgau, wo der Biberhof unkompliziert geholfen hat.

Für die Drahthosen benötigt man Maschendraht oder Knotengeflechtzaun und hier sagt der Biberhof danke an die Naturschutzwerkstatt der Stadt Torgau und Herrn Dautz aus Ostelbien, die kostenlos und freundlich Draht bis an den Biberhof lieferten. In diesem Zusammenhang kam dem Biberhof die erneute Anfrage der neunten Klasse der Schule Mockrehna gerade recht, die, wie schon im vergangenen Jahr, aktiven Naturschutz machen wollte. Im vergangenen Jahr entstanden auf diese tatkräftige Weise drei Hochbeete im Biberhof-Garten und in diesem Jahr hat die anpackende Jugend die alten, inzwischen unbrauchbaren Drahthosen im Biberrevier am Gehegeteich, dem „Exkursionsrevier“ des Biberhofes erneuert. „Durch solche Aktionen lernt man den Biber und seine Lebensgewohnheiten intensiver kennen, als durch Vorträge und Exkursionen und es ermutigt mich, wenn sich junge Leute nicht nur interessieren, sondern wirksam werden wollen.“ meint Jan Schöne, der Leiter des Biberhofes.    

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Der Pfirsichbaum ist uns zu wertvoll. – Foto: Jan Schöne
Der Pfirsichbaum ist uns zu wertvoll. – Foto: Jan Schöne
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Schnelle Hilfe im Garten von Frau S. – Foto: Jan Schöne
Schnelle Hilfe im Garten von Frau S. – Foto: Jan Schöne
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Danke an die SchülerInnen aus Mockrehna – Foto: Jan Schöne
Danke an die SchülerInnen aus Mockrehna – Foto: Jan Schöne


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