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Im Revier Reudnitz wurden Flatterulmen und Bäume gepflanzt. – Foto: Jan Schöne
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Im Revier Reudnitz wurden Flatterulmen und Bäume gepflanzt. – Foto: Jan Schöne
Ein Rückblick
„Schon wieder eine Pflanzaktion? Die können wir nur bringen wenn ihr eine echte Story dazu habt!“ So in etwa lautete die Antwort einer Zeitung, für die unsere „unspektakuläre“ Pflanzaktion offensichtlich nicht spannend genug war. Nun ja, für einen Bericht unsererseits reicht es dennoch. Um das gleich vorwegzunehmen: Wir haben weder einen ärchäologischen Fund gemacht noch sind wir in historischen Kostümen in den Wald gestiefelt. Darauf hätte die 7. Klasse der Torgauer Oberschule wahrscheinlich noch weniger Lust gehabt. Doch in dem Alter ist die typische kein-Bock Einstellung eine alltägliche Erscheinung und so war schon der Satz „immerhin besser als Schule“ ein echtes Highlight - ein höheres Lob kann man von Teenagern wohl kaum erwarten! Dass am Ende alle Arme und Beine unversehrt blieben war ein voller Erfolg und übertraf glatt unsere Erwartungen (kleiner Scherz).
Nachdem die Schüler am 02.01. mit einem Reisebus (man beachte dabei die Größe) an der Schule abgeholt wurden, begaben wir uns auf den Weg zu der Aufforstungsstelle im Revier Reudnitz. Die Straßen waren wie zu erwarten ziemlich schmal und der Bus zwängte sich eher hindurch, als dass man von einer entspannten Fahrt sprechen konnte. Mit einer wachsenden Autoschlange im Schlepptau erreichte der Bus nach 45 Minuten Fahrt unser Ziel. Der Busfahrer konnte ausatmen und auch die Schüler*innen konnten nun endlich ihre ganze Energie während des Pflanzens auslassen (das war zumindest unsere Hoffnung).
Die Aktion fand in Kooperation mit dem Sachsenforst statt und wurde von Herrn Fleischmann, dem Förster des Reviers, angeleitet. Nach kurzer Einweisung konnte der Spaß auch schon beginnen. Zunächst wurden Flatterulmen gepflanzt. An Kraft fehlte es nicht und vereinzelt konnte man bei den Teenagern sogar ein Hauch von Freude erahnen, um nicht schon von Spaß zu sprechen. Doch was macht den Baum des Jahres 2019 so besonders? Im Vergleich zu anderen Ulmenarten sind Flatterulmen recht pflegeleicht und weniger anfällig für die Holländische Ulmenkrankheit. Auch ihre Resistenz gegenüber bestimmten Umweltbedingungen und das schnelle Wachstum, macht sie ideal für Aufforstungsprojekte. Die Flatterulme wächst vor allem in Auwäldern und trägt mit ihren großen Brettwurzeln zur Lockerung der Bodenstruktur bei und somit auch zur Verbesserung der Wasserspeicherung im Boden. Der Lebensraum der Auwälder schrumpft zunehmend, wodurch auch der Bestand der Flatterulmen bedroht ist. Der Standort neben einem Bach bei unserer Pflanzaktion bot jedoch ideale Bedingungen für das Wachstum dieser Bäume.
Danach begann der (für uns) eher kurze Fußmarsch zum Feuerplatz. Nach wiederholtem Nachfragen zur Weglänge war das Ziel ENDLICH erreicht. Überraschenderweise fanden sich nur die Erwachsenen rund ums Feuer ein – der zugefrorene See hatte eindeutig die größere Anziehungskraft. Während wir Wetten abschlossen, wie viele der Kinder wohl mit nassen Sachen nach Hause fahren würden, konnte man jetzt wahrhaftig von Spaß sprechen. Das Eis krachte nur so und Steine flogen in hohem Bogen auf den zugefrorenen See, der nach kurzer Zeit von seiner Eisdecke befreit wurde. Nach einer kurzen Stärkung ging es gleich weiter – und das mit doppelt so viel Energie. Nun wurden Hecken um den Teich gepflanzt, womöglich um den Teich vor zukünftigen Teenager-Gruppen zu bewahren ;) Die Hecken wurden nun in Rekordzeit in die Erde gepflanzt und trotz dessen war bei den Schüler*innen kein Anflug von Erschöpfung zu spüren. Das anschließende Stockbrot nahmen alle mit Freude entgegen, schließlich stand ja noch der äußerst langeee Rückweg an. Nach unglaublich vielen Schritten war endlich wieder die asphaltierte Straße in Sicht, und ebenso der viel zu große Bus auf der viel zu engen Straße.
Der Tag war durchaus erfolgreich und verlief entgegen unserer Erwartungen ohne Zwischenfälle. Alle kamen trocknen und unversehrt an der Schule an. Die Schüler*innen konnten sich auspowern und ganz nebenbei wurden neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen. Wir bedanken uns für die Hilfe und hoffen wir konnten vielleicht den ein oder anderen zu weiterem Engagement im Umweltschutz inspirieren. Jede Pflanzaktion ist ein Schritt in die richtige Richtung und wird durch die kleinen Erlebnisse einzigartig.
Euer Biberhof-Team
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Der Bus wird durch die schmalen Straßen manövriert – Foto: Jan Schöne
Der Bus wird durch die schmalen Straßen manövriert – Foto: Jan Schöne
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Auf geht's zur Aufforstungsstelle – Foto: Anne Pirl
Auf geht's zur Aufforstungsstelle – Foto: Anne Pirl
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Der Förster zeigt die richtige Vorgehensweise bei Pflanzen der Flatterulmen – Foto: Jan Schöne
Der Förster zeigt die richtige Vorgehensweise bei Pflanzen der Flatterulmen – Foto: Jan Schöne
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Alle packen mit an – Foto: Jan Schöne
Alle packen mit an – Foto: Jan Schöne
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Die Flatterulmen wurden in Reihe neben dem Bächlein gepflanzt – Foto: Anouk Bayer
Die Flatterulmen wurden in Reihe neben dem Bächlein gepflanzt – Foto: Anouk Bayer
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Der erste Teil der Arbeit ist erledigt und die Feuerstelle ist erreicht – Foto: Anne Pirl
Der erste Teil der Arbeit ist erledigt und die Feuerstelle ist erreicht – Foto: Anne Pirl
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Lecker! – Foto: Anne Pirl
Lecker! – Foto: Anne Pirl
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Der Star des Tages! – Foto: Anouk Bayer
Der Star des Tages! – Foto: Anouk Bayer
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Diese Hecken müssen als nächstes gepflanzt werden – Foto: Jan Schöne
Diese Hecken müssen als nächstes gepflanzt werden – Foto: Jan Schöne
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Kein Problem - an Energie mangelt es bei den Schüler*innen nicht! – Foto: Anne Pirl
Kein Problem - an Energie mangelt es bei den Schüler*innen nicht! – Foto: Anne Pirl
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Wir danken dem Sachsenforst für die Zusammenarbeit – Foto: Jan Schöne
Wir danken dem Sachsenforst für die Zusammenarbeit – Foto: Jan Schöne
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