Naturschutzstation Biberhof TorgauAktuelles

Bürgerschaftliches Engagement und Naturschutzarbeit mit Herz und Verstand

Rosenfelder Einwohner, Ortschaftsrat, Bürgermeister und Naturschutzstation Biberhof verschönern den Trafo-Turm in Rosenfeld

Vielen bislang unbekannt, ist jetzt die Schleiereule als Bewohnerin des Trafoturmes gut erklärt bekannt gemacht. – Foto: Jan Schöne
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Vielen bislang unbekannt, ist jetzt die Schleiereule als Bewohnerin des Trafoturmes gut erklärt bekannt gemacht. – Foto: Jan Schöne

Der rote Klinkerturm direkt an der Straße durch das ostelbische Rosenfeld (Gemeinde Beilrode) fällt sofort ins Auge. Durchfahrende Passanten sehen ihn mit einem eher beiläufigen Blick. Die Rosenfelder aber sehen ihn jeden Tag und etwas, was man jeden Tag sieht, sollte optisch auch ansprechend sein. Das ist der Hintergrund einer beispielhaften Aktion der Gemeinde, Ortschaftrat, Feuerwehr, Einwohner und der NABU-Naturschutzstation Biberhof Torgau, um den Trafoturm optisch und informativ aufzuwerten. Denn der NABU Landesverband Sachsen e.V. ist Eigentümer des Trafoturmes. Die einst der öffentlichen Stromversorgung dienenden und in den 1990er Jahren aus der Nutzung genommenen Trafotürme stehen noch in vielen Dörfern Nordsachsens und dienen Eulen, Falken und Fledermäusen als Brut- und Ruhestätten. 16 solcher Trafohäuser betreuen die Mitarbeiter der Naturschutzstation seit vielen Jahren, so auch den Trafoturm in Rosenfeld, in dem seit Jahren Schleiereulen brüten und Fledermäuse ihren Tageseinstand haben. Weil Schleiereulen, wie alle Tiere, während der Zeit der Brut und Jungenaufzucht Ruhe brauchen, war der September eine gute Zeit, das gemeinsame Projekt der Rosenfelder und der Naturschutzstation umzusetzen. Der Bürgermeister hatte dazu mit einem Arbeitseinsatz aufgerufen. Denn ab September stören Arbeiten am Trafoturm die Tiere am wenigsten und so trafen sich die Rosenfelder Einwohner und Mitarbeiter der Naturschutzstation am Samstag, 24.09.2022 am Trafoturm. Die Rosenfelder, Ortschaftrat und Bürgermeister pflegten den Außenbereich des Trafoturms und Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde Beilrode gaben der in die Jahre gekommenen Stahltür des Trafoturmes einen neuen Farbanstrich. Bürgermeister Rene Vetter organisierte im Vorfeld eine finanzielle Unterstützung der EnviaM. Auch Malermeister Tino Häusler (Kreatino) half fachmännisch beim Abschleifen und Grundieren der Eingangstür. Mit der Spende der EnviaM konnte zusätzlich eine Informationstafel zu den im Trafohaus brütenden Schleiereulen, sowie ein neuer Infokasten für die Gemeinde angebracht werden. Ein besonderer Hingucker ist allerdings eine große, von Frau Heike Tanneberger (Erzieherin Kinderoase Beilrode) gezeichnete Schleiereule, die jetzt quasi aus der ersten Etage des Trafoturmes auf die Passanten schaut. Vom Bürgermeister gab es zum Abschluss dann noch Bratwürste und kalte Getränke für alle fleißigen Helfer gesponsert. Die Rosenfelder Landfrauen ließen es sich nicht nehmen und steuerten dazu noch Kaffee und selbstgebackenen Kuchen bei. „Dieses Projekt ist eine wunderbare Sache. Es zeigt, wie bürgerschaftliches Engagement und Naturschutz gemeinsam wirken können. Ich freue mich sehr über das Ergebnis, die reibungslose Abstimmung und das gute Miteinander.“, sagt Jan Schöne, der Leiter der Naturschutzstation, der gemeinsam mit Mary Wendt, die am Biberhof ein freiwilliges ökologisches Jahr absolviert, am Samstag vor Ort über die Schleiereule und die Fledermäuse berichtete und mit den Rosenfelder Kindern eine kleine Wiesenexkursion unternahm. Dass in diesen alten Trafotürmen seit Jahren Eulen brüten und Fledermäuse wohnen, war vielen bislang unbekannt geblieben und so wird diese Aktion sicher dazu beigetragen haben, dass der eine oder die andere jetzt öfter in der Morgen- oder Abenddämmerung zum südlichen Ausflugsloch des Trafoturmes schaut, um vielleicht eine Schleiereule beim Ausflug zur nächtlichen Jagd beobachten zu können.


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